Turmfalken profitieren stark von Pro Riet-Projekt

Das Brutgeschäft der Turmfalken ist in vollem Gange. Am Dienstagabend beringte Dominic Frei von Pro Riet auf dem Hof Lindenmad in Kriessern fünf Nestlinge. Für einmal vor Publikum – eingeladen zur Beringung waren nämlich die Projektmitarbeitenden, ihre Familien und Freunde. Diese waren sichtlich begeistert von den Jungfalken und den Informationen durch den Beringer und Projektleiter Dominic Frei.

Heute umfasst das Pro Riet-Artenförderungsprojekt Schleiereule und Turmfalke von Altenrhein bis Sargans rund 420 Nistkästen. Während der Brutzeit zwischen Mitte Mai bis Mitte Juni werden die Nistkästen von 15 freiwilligen Mitarbeitenden kontrolliert. In einem Gebiet zwischen Widnau und Oberriet werden die beiden Zielarten zusätzlich beringt und vermessen.

Brutgeschäft beobachten dank Webcam

2023 brüteten im gesamten Projektgebiet 121 Turmfalkenpaare. Es wurden 419 Jungfalken beziehungsweise Turmfalkeneier erfasst. Davon wurden 193 Jungfalken im Kerngebiet beringt. 2024 scheint ein ähnlich erfolgreiches Jahr zu werden – genaue Zahlen liegen jedoch noch nicht vor.

Die fünf Kriessner Jungfalken sind auf jeden Fall wohl auf und wehrhaft. Man sieht sofort, dass Dominic Frei den Umgang mit den Nestlingen geübt ist. Routiniert legt er den Jungfalken den nummerierten Aluminiumring um den Lauf, jetzt sind alle individuell gekennzeichnet. Anhand von Grösse, Gewicht und Gefieder schätzt der Projektleiter das Alter der Nestlinge auf etwa 22-24 Tage. Bis zum Ausfliegen wird es noch 7-10 Tage dauern.

Bis dahin kann über die Webkameras das Brutgeschäft von mehreren Turmfalkenpaaren beobachtet werden.

Eine Erfolgsgeschichte

Vor 18 Jahren startete Pro Riet mit dem Artenförderungsprojekts Schleiereule und Turmfalke im St. Galler Rheintal. Der Turmfalke hat vom Projekt stark profitiert. Seit Projektbeginn vervielfachte sich sein Brutbestand im Vereinsgebiet – eine sehr erfolgreiche Zwischenbilanz. Das Rheintal scheint ein attraktiver Turmfalkenlebensraum zu sein. Dazu tragen auch die zahlreichen ökologischen Aufwertungen bei, die Pro Riet in enger Zusammenarbeit mit Landwirten und Grundeigentümern umsetzt.

Pro Riet dankt den Nistkastenkontrolleuren, den Beringern, den Landwirten und allen am Projekt beteiligten Personen für ihren wertvollen Einsatz. Das Artenförderungsprojekt wird von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach, vom Amt für Natur, Jagd & Fischerei des Kantons St. Gallen und von der Monique Gallusser-Lafont-Stiftung unterstützt.